Nett gesagt

Eine Omasch zum 10 Jährigen Bestehen Der Quartiersmeisterei-Lehe

Vielleicht bin ich Ein Philosoph,
Oder einfach nur ein Mensch, der sich gerne Fragen stellt,
Über Gott und die Welt
Und was Letztgenanntes zusammenhält.
Was mir hilft bei solchen Gedankengängen
Ist das spazieren .
Und so
Gehe eine bunte Straße entlang
Und frage mich:
Wo liegt das schönste Quartier im ganzen Land?
Kein Spieglein an der Wand,
Ich suche nach Antworten,
Werde selbst Akribisch nachforschen
„Wo fühlt sich das Leben noch nach Leben an?“
Frage ich mich , und denke daran,
dass Gretchen doch die Fragende ist,

Die Antwort liegt nah, näher als ich es vermutet habe,
nur ein paar hundert Schritte von meinem Haus entfernt
Liegt ein Viertel namens Goethe
Man hat im Leben niemals ausgelernt

Denn „Im Goethe-Viertel in Bremerhaven, ist das Mensch Sein keine
Nebensache.“
Die Häuser erzählen dir Geschichten der Vergangenheit,
Von Maloche und Hafenarbeit.
Ein Viertel im Wandel der Zeit
zwischen all den malerischen Fassaden und Wänden
Seh’ ich Kinderhände,
Wie sie spielen – unabhängig von Zeit und Raum,
Von Herkunft oder Glauben,
Ein Ort, der dir das Träumen noch erlaubt.
Hier heißt es: Einer für alle, alle für einen,
Und was die Menschen eint, ist deren Menschlichkeit.
Doch Schlagzeilen in Zeitungen verzerren das Bild und die Meinungen:
„Zu kriminell, voller Sozialbetrug und Bürgergeld, und zu migrantisch“
Aber wen interessiert es hier
Dass der Nachbar aus einem anderen Land ist?
Wenn wir differenzieren aufgrund der Herkunft und des Passes
Sollten wir aus unserer Geschichte gelernt haben, dass die Folge Hass ist.
Medial wird
Ein Viertel reduziert auf ein Vorurteil.
Diese schlechte Presse empfinde ich als Absicht

Sie steigert zwar den Umsatz
Doch vergiftet sie letzten Endes unseren Umgang
Any Press is Good Press doch
Mir wird Schlecht

von dieser Negativität.
Denn alleine
Die Graffitis an der Wand versprühen Hoffnung in Farbgestalt in Form von
Kreativität und zeichnen ein Bild der Freiheit, sie sind
von künstlerischem Anmut geprägt
die Geschichte dieses Viertels ist noch lang nicht auserzählt.
Denn wer genau hinsieht, erkennt,
Hier zählt der Mensch, nicht der Akzent.
Ein Viertel, das lebt, das atmet, das lacht –
Ganz anders, als die Schlagzeile es macht.
Was prägt uns, wenn nicht das, was uns umgibt?
Es ist die Familie, die Schule , das System, die Politik
Bildung und Armut – das sind keine Zufälle, sondern Konsequenzen,
Wenn diejenigen die vom System profitieren, anderen Menschen ihre
Grenzen setzen
Wenn das Kind hier fällt, wer reicht dann die Hand?
Wer hört die Stimmen derer, die im System keinen Platz gefunden haben in
diesem Land?

Wo andere nur den Brennpunkt sehen
Versucht die Quartiersmeisterei zu verstehen
Denn hinter jenen sogenannten Problemen
Stecken Biographien und Menschenleben
Die dem Viertel seine Seele geben
Das hier ist keine Schönmalerei
Natürlich gibt es auch im Goethe Viertel Streit
Aber auch Menschen, die zwischen den Menschen vermitteln
Zum Beispiel in Form der Quartiers Meisterei
Zwischen Gentrifizierung und zerbrochenen Scheiben
Zwischen Leerstand und der Hoffnung zu bleiben,
Schaffen sie Räume für das, was echt ist,
Für ein Viertel, das sich selbst gerecht ist.
Menschen tragen täglich dazu bei
Dass dass Goethe Viertel authentisch bleibt
Zwischen Gegenwart und Gründerzeit,
entwickelt sich etwas Neues, und das ist nicht käuflich.
Wo früher Seeleute ihre Heuer vertranken,
Sitzen heute Kids mit neuen Gedanken.
Sie spüren Rückenwind,
Durch Menschen die Visionen nach außen tragen

Die sich einsetzen für Alt und Jung
Für ein besseres Morgen
Zwischen dem AFz der Wunderwerft und 45
Sind es helfende Hände die für Veränderung sorgen
im Hier und Jetzt
Hier wird mehr als nur saniert und renoviert,
Hier wird Zukunft kollektiv kreiert.
Zwischen Kopftuch, Rollator, dem Spannungsfeld
Von Tradition, Moderne, dem, was uns zusammenhält,
wandern Geschichten von gestern ins Heute,
tragen Brüche und Brücken durch Lebenswelten der Leute.
Da, wo sich die Risse nicht einfach überdecken,
Ist Inklusion kein Lippenbekenntnis
Hier darfst du sein, wie du bist
Es gibt kein oben und unten
Hier hat jede Stimme Gewicht
Auch von denen die stumm sind
Ich spreche von Partizipation, Teilhabe echter Inklusion
von
Einer Vision einer Zukunft ohne Barrieren
Unabhängig der Herkunftsnation

Geschlecht, sexueller Orientierung, der Konfession
Pathologie und Diagnostik, der Höhe deines Monatslohns
Du gehörst einfach dazu und bist Teil einer Gemeinschaft,
Wenn du im Goethe-Viertel wohnst
Du findest immer ein Offenes Ohr in dieser Nachbarschaft
Hier wird dir die Hand gereicht und auch mit angepackt
Irgendjemand bekommt dein Anliegen gemanagt
Denn im Viertel werden keine Menschen verwaltet, sondern Probleme
bewältigt und dass menschlich.
Denn hier helfen Menschen, Menschen
Open Minded , nicht Weltfremd
Hier helfen Menschen, Menschen
Und das Gleichberechtigt
Danke an all die Menschen
Die das Viertel am Leben halten
Es mitgestalten und damit ein Stück
Leher Geschichte im Herzen tragen
Danke an all die Menschen
Die anderen Menschen ihr Hand zur Hilfe reichen
Und an die Politik die Bitte
Dass sie keine Gelder mehr streichen

 Foto: Matthias Stehr

Was prägt uns, wenn nicht das, was uns umgibt?
Dieses Viertel ist ein Beispiel dafür
Dass es anders geht
Und das was geht
Dass sich etwas in dieser Stadt bewegt
Dieses Viertel ist der Taktgeber,
Für Kunst und Kultur,
Für Lebensvielfalt braucht es jedoch Infrastruktur,
Struktur, die dieses Puzzlestück der Stadtgeschichte zusammenhält,
Und warum das so wichtig ist, Hab ich dir hoffentlich dargestellt
Es ist die Liebe zum Detail Die Liebe an sich
Wieso dieser Ort ein ganz besonderer ist
Und falls du es doch nicht verstanden hast, hab ich ein Zitat aus einem
Songtext für dich
People help the people
And if you’re homesick, give me your hand and I’ll hold it

Glaub mir, dir wird hier eine Handgereicht
Im Viertel dessen Straßen Namen von Dichtern
Und Denkern tragen
Ist es die Hoffnung und die Sehnsucht nach Erhalt vergangener Tage
Und einer Zukunft gebaut auf Tradition
Ganz gleich ob alt oder jung
Geht mein Gruß

Raus ans Viertel mit den Worten von Goethe
Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; das Echte bleibt der Nachwelt
unverloren

Text: Elias Naeb 

Das I Love Lehe sagt Danke „Elias Naeb“  für diesen Wertvollen Text und wünscht der Quartiersmeiterei-Lehe weitere Jahre im schönen Goethe-Quartier.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert